Expertengespräch mit der Abgeordneten Daniela Kolbe

Die Klasse 9b hat im GRW-Unterricht in einer Simulation des Gesetzgebungsprozesses im Bundestagüber die Frage diskutiert ob in Deutschland Cannabis legalisiert werden sollte. Dabei bildeten verschiedene Schülerinnen und Schüler eine Partei, und haben auch den Standpunkt der jeweiligen Partei vertreten den diese auch in Bundestag zu diesem Thema vertritt. Nachdem wir am Ende unserer drei Lesungen und der Arbeit im Ausschuss unser Gesetz verabschiedet hatten, wollten wir uns noch ein bisschen näher mit dem Arbeitsalltag und dem Leben als Bundestagsabgeordnete/-r beschäftigen und hatten dann einen Video-Call mit der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Daniela Kolbe, sie gehört der SPD an. Diese hat uns von ihrem Arbeitsalltag und der Arbeit in einer Partei berichtet. Außerdem hat sie auch all unsere Fragen beantwortet und versucht uns einen Einblick in ihren früheren Beruf zu geben. Das politische Interesse war bei Daniela Kolbe schon sehr früh vorhanden. Sie wollte schon immer die Gesellschaft und Welt verbessern und hat so die Chance genutzt und ist der SPD beigetreten. Zunächst kann man sagen das ihr Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich ist. Es gibt sogenannte Berlinwochen, da sind die Abgeordneten von Montag bis Freitag in Berlin und tagen und da kann es auch mal schnell auf eine 60 Stunden Woche hinauslaufen. Doch dann gibt es auch noch die sitzungsfreien Wochen. Diese verbringen die Politiker in ihrem Wahlkreis. Frau Kolbe also in Leipzig. In diesen Wochen ist jeder Tag anders. Es werden z.B. Gespräche mit Bürgern und Schülern durchgeführt oder die Abgeordneten gehen in die Unternehmen und schauen wie sie diesen helfen oder sie unterstützen können. Bei so einem vollen Arbeitstag bleibt aber leider nicht viel Zeit für Hobbys oder Familie. Die Abgeordneten haben auch verschiedene Aufgaben, denen sie nachgehen müssen. Die Aufgabe, die wohl den meisten bekannt sein sollte ist das beraten und beschließen von Gesetzen. Doch damit ist es noch nicht ganz getan. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Kontrolle der Regierung.

Daniela Kolbe hat zunächst ihr Abitur auf einem Internat gemacht und anschließend Physik studiert, doch dann hat sie sich dafür entschieden in die Politik zu gehen und etwas zu tun, was sie schon in sehr jungen Jahren machen wollte. Wie war es als Frau in diesem eher männlich Beruf zu arbeiten? Dies fragte sich auch die Klasse. Frau Kolbe meinte: Dass es immer noch ein sehr Männer dominierter Beruf ist sie aber trotzdem als Frau respektiert wurde. Durch Zusammenschlüsse mit anderen Frauen aus der SPD hat sie versucht ihre Ideen umzusetzen. Eine weitere Frage, die die Schülerinnen und Schüler interessierte, war, wie sich Frau Kolbe bei Unstimmigkeiten in der Partei verhält. Frau Kolbe erwiderte drauf, dass wenn es zu Unstimmigkeiten in einer Partei kommt, verbinden sich zunächst die Abgeordneten mit dem gleichen Standpunkt und anschließend werden kritische Gespräche geführt und es wird versucht eine Lösung zu finden mit der alle einverstanden sind. In unserem Interview hatten wir auch einen AHA- Moment als wir Frau Kolbe gefragt haben wie viel sie als einzelne Person für Leipzig tun kann, da wir nicht glaubten, dass eine Person allein schon so viel machen kann. Natürlich kann sie nicht die Welt verändern, doch sie kann in den Austausch mit Bürgern gehen und so die Probleme genau erkennen und in der nächsten Bundestagssitzung anbringen und eine Lösung finden um bei der Gestaltung von Gesetzen die Wünsche der Bürger einbringen.

Autorinnen:
Vivien Kohlberg, Skadi Bachmann, Charlott Meinel & Allyah Fritzsche