Expertengespräch mit einem Klimaschutzmanager

Bericht zu Experteninterview zum Thema Klimaschutz in Bezug auf Wirtschaft

Am 23.01. 2023 hatten die 10. Klassen des FGB den Klimaschutzmanager im Bereich
Wirtschaftsförderung in der Stadt Leipzig, Herrn Georg Mathias, zu Gast.

Elisa, aus Klasse 10b, fasst zusammen:

Der folgende Bericht beschäftigt sich mit der Auseinandersetzung zum Thema Klimaschutz und Wirtschaft, basierend auf den Aussagen des Experten Georg Mathias. Dieses Gespräch lässt sich in das Unterrichtsthema „Dilemma des Kapitalismus“ einbetten. Wir haben dahingehend über den Streitpunkt diskutiert, ob es klug bzw. lohnenswert ist sein Geschäft weiterhin auf Gewinn aufzubauen oder man lieber ein umweltschonenden, damit auch moralisch vertretbaren, Weg einschlagen sollte. Dabei war auch das „Donut-Modell“ ein Thema, welches einen Lösungsansatz für das Problem bietet, da es aufzeigt, wie wir als Gesellschaft im umweltschonenden Defizit leben können, anstatt die Welt weiter mit kapitalistischen Vorstellungen von Gewinn zu überlasten.

Der Gesprächspartner, Georg Mathias, hat die Aufgabe zukünftige Projekte klimafreundlich zu gestalten, wobei das Ziel ist, dass Leipzig bis 2040 klimaneutral wird. Er stieg vor allem in die Branche ein, da er erkannte, dass es anderen Ländern viel schlechter geht und wir als fortschrittliches Deutschland, wirklich etwas verändern können.

Das ganze Vorhaben begann mit der Ausrufung des Klimanotstandes 2019 (in Leipzig) infolge von den Aufständen der Fridays for Future Bewegung. Es wurden, und werden weiterhin, verschiedene Maßnahmen eingeleitet, unter anderem die nun aufgeführten: Durchsetzen des
Klimaschutzprogrammes; das Vorhaben, dass Autos aus der Innenstadt „verbannt“ werden sollen und mehr auf den öffentlichen Nahverkehr gesetzt wird; das Gaskraftwerk in Leipzig mit Wasserstoff zu betreiben oder auch Strom durch Solaranlagen oder Windparks zu gewinnen. Dennoch gibt es auch Hürden wie zum Beispiel die Bürokratie. Sie sorgt dafür, dass jedes Vorhaben und jeder Ansatz sich um Wochen und Monate zieht, sodass die Umsetzung ebenfalls immer weiter in die Zukunft rückt. Trotz allem lässt sich das Team von Georg Mathias nicht unterkriegen. Eines ihrer Projekte ist das „Kaufhaus der zweiten Liebe“, wo Second Hand Sachen verkauft werden. Die zukünftige Ware stammt von der Stadtreinigung und wird demnach wohl eher als „Müll“ betitelt, doch ihre Idee ist es, die Sachen aufzuarbeiten bzw. zu reparieren und dann weiterzuverkaufen. Es ist eine sehr lukrative Idee, um verborgene Schätze vor dem Müll oder der Verschrottung zu bewahren.

Für mich, und auch andere Schüler*innen meiner Klasse, gab es verschiedene Aha-Momente. Einer davon war, dass keine „Strafe“ verhängt wird, wenn die Ziele nicht eingehalten werden. Braucht es nicht einen gewissen Druck, um wirklich engagiert bei der Sache zu sein oder reicht der pure Wille nach Veränderung aus? Bis jetzt ist wohl eher zweiteres der Fall, da man sich vor Augen führen kann, dass die wahre Strafe der Untergang der Welt ist, die wir lieben und schätzen. Ein weiterer Aspekt wäre die Tatsache, dass ein Vulkanausbruch einen kleineren CO2 Ausstoß hat, als Deutschland von Menschenhand produzieren kann. Wenn so ein Gigant weniger produziert als wir, was macht das dann aus uns? Vermutlich einen größeren Giganten, der aufgehalten werden sollte.

Demnach kann man abschließend sagen, dass wir, und damit meine ich nicht nur die Stadt Leipzig, viel vor uns haben, doch aufgeben ist keine Option. Denn wenn wir weiterhin kapitalistischen Grundsätzen folgen, wird unsere Welt in kurzer Zeit zerstört sein und zu dem Ort werden, den wir aus dystopischen Horrorfilmen kennen. Aus diesem Grund ist der Einklang von Wirtschaft, Sozialem und Umwelt so wichtig und stellt die höchste Priorität unseres Handelns dar.